Die Geschichte des SV Raitersaich

Ein Vereinsleben ist immer geprägt von Höhen und Tiefen, Lustigem, aber auch Traurigem. So natürlich auch beim SV Raitersaich, wie die Chronik beweist.

Obwohl 1950 gegründet wurde, reichen die Ursprünge des SVR viel weiter zurück. Damals trafen sich im Gasthaus Wißmüller in Raitersaich regelmäßig Schachspieler, um nach der glücklichen Heimkehr aus dem Krieg dem königlichen Spiel zu huldigen. Schon nach kurzer Zeit wurde die Schachgesellschaft Springer gegründet. Nur mit großer Mühe - es war ja noch die Zeit der Reichsmark - konnten Schachfiguren und Schachbretter beschafft werden. Vereinsturniere, aber auch Wettkämpfe, unter anderem gegen Heilsbronn und Ansbach, fanden in der Folgezeit statt. Höhepunkt damals war ein Simultan-Turnier gegen den ehemaligen Bayerischen Meister Schwarz. Die Geselligkeit zu pflegen aber war höchstes Ziel, hatten die Menschen doch nach den Schrecken des Krieges und der Vertreibung einen großen Nachholbedarf an Lebensfreude und Geselligkeit. Als sich dann mit den Vertriebenen im damaligen Lager Raitersaich viele Freundschaften anbahnten, wurden die Stimmen, die einen Sportverein gründen wollten, immer lauter. Dazu kam, dass ganz Deutschland plötzlich vom Fußballfieber gepackt war. Nicht anders erging es natürlich den Raitersaichern, die sehr häufig in den Nürnberger Zabo fuhren, um den ruhmreichen Club zu sehen.
Doch mit der Zeit war das nicht mehr genug. Es dauerte nicht mehr lange und eine wilde Elf wurde nominiert. Diese spielte -ohne Schuhe und Trikots - gegen eine ebenfalls wilde Mannschaft aus Anwanden. Da die Raitersaicher die Wiese neben dem Bahndamm als Sieger verließen, wurde der Drang, „richtigen“ Fußball zu spielen, natürlich immer größer.
Deshalb schritt man alsbald zur Tat.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17.Mai 1950 wurde der SV Raitersaich gegründet.
Nachdem dieser große Schritt vollzogen war, wählte man auch gleich die Vorstandschaft.

Die Männer der ersten Stunde waren:

 

1.Vorstand

Kurt Woge

 

2.Vorstand

Andreas Seidel

 

1.Kassier

Andreas Seidel

 

Schriftführer

Franz Mühle

 

Spielleiter

Herr Frank

 

Ausschuß

Franz Mühle, Karl Thummerer, Oskar Löhner, Franz Steidl, Hans Wißmüller

 

Zeugwart

Enst Bufka

 

Platzwart

Georg Winter, Hans Sichardt, Georg Zimmermann

 

Da man sich über dieses Ereignis sehr freute, feierte man gleich ausgiebig bis in den Morgen. Gar mancher wusste deshalb am nächsten Tag nicht mehr so recht, wie der vorherigen Abend verlaufen war.
Bereits eine Woche später ging es dann aber schon hart zur Sache. Die erste Ausschusssitzung wurde abgehalten. Der wichtigste Punkt war das Erstellen der Vereinssatzung. Ging dies noch relativ ruhig über die Bühne, gab es beim Punkt Vereinsfarben bereits heiße Diskussionen. Schließlich wollte man doch aussehen wie der berühmte Club persönlich. Doch die Vernunft siegte, wie so oft in der damaligen Zeit. Man einigte sich auf die Farben Gelb und Schwarz, da diese Farben bei den Nachbarvereinen noch nicht vertreten waren und für Ausweichtrikots gab es kein Geld.
Die Suche nach einem geeigneten Sportplatz gestaltete sch zunächst schwierig. Bis man von Johann Meyer unentgeltlich die Schafweide am Rohrer Weg - ein früheres Flugfeld - bekam. Die Aufnahme in den Bayerischen Fußballverband war rasch erledigt und der SVR wurde in die Spielgruppe Neustadt/Aisch eingeteilt. Mit dieser Entscheidung war man jedoch nicht sonderlich glücklich, mussten doch die weiten Fahrten zu den Spielen mit dem Fahrrad durchgeführt werden. Autos gab es damals kaum und die Zugverbindung nach Neustadt/Aisch war sehr schlecht. Eine Einteilung in die Nürnberger C-Klasse wäre weitaus günstiger gewesen, hätte man doch mit dem Zug zu den Spielen fahren können. Doch an Einspruch war nicht zu denken und so wurde der Spielbetrieb mit dem ersten Punktspiel gegen Weinzierlein kurze Zeit später aufgenommen. Diese Premiere endete unentschieden 3:3.
Spieler der ersten Stunde waren:
Kurt Woge, Franz Hammerschick, Gerhard Fussy, Georg Winter, Franz Wild, Walter Lorke, Hans Sichardt, Hans Albert, Josej Kaburek, Hans und Ernst Bufka, Georg Zimmermann, Walter Körzdorfer, Josef Mach, Lorenz Herbst, Georg Scheuerlein, Karl Thummerer, Michael Boris, Georg Wißmüller, Karl Jugl, Heinrich Russ, Max Hutzler, Gerd Mineif, Willi Hammer, Horst Bonk.
Fortan schockierte diese Mannschaft so manchen Gegner, bisweilen sogar sich selbst.
Der Spielerstamm wuchs nun ständig weiter und so konnte sogar schon ein Jahr später eine Jugendmannschaft gegründet werden.

Da auch die Geselligkeit im Verein nicht zu kurz kommen sollte, wurde jeweils an Pfingsten ein Vereinsausflug unternommen.

1951 führte der Ausflug nach Ehingen am Hesselberg. Als Transportmittel dienten damals noch - man beachte - die Fahrräder.

Doch schon 1952 fuhr man im festlich geschmückten Sondertriebwagen der Bundesbahn zu einem Freundschaftsspiel nach Freystadt in der Oberpfalz.

1953 konnte man vom Platz an der Schafweide, damals natürlich noch ohne Wasch- und Umkleidemöglichkeiten, auf einen Platz in der Nähe des Lagers Raitersaich umziehen. Hier konnte wenigstens aus einem nahe gelegenen Brunnen Wasser zum Waschen geholt werden. Die Baracken des Lagers boten zudem die Möglichkeit sich umzuziehen.

Im Jahr 1954 nahm der Verein an einem Sportfest in Bernlohe bei Roth teil. Dass die Aktiven des SVR auch gute Leichtathleten waren, stellten sie dabei eindrucksvoll unter Beweis. Binnen kürzester Zeit waren alle ersten und zweiten Plätze von den Fußballern aus Raitersaich belegt.
Nur der Hochsprung - so schien es zunächst - sollte zugunsten der Bernloher ausgehen. Doch sie hatten die Rechnung ohne Ludwig Kronenberg gemacht. Der kam verspätet mit dem Zug aus Nürnberg nach, absolvierte deshalb - Eile war schließlich geboten - seinen Hochsprung ohne erst seinen Mantel auszuziehen und wurde dennoch zum Verblüffen aller Erster.
Im gleichen Jahr wurde man bereits Vizemeister in der Gruppe Neustadt/Aisch.

Schon das Jahr 1955 bescherte dem noch jungen Verein bereits zwei Höhepunkte. Am 22.Mai 1955 absolvierte man das Vorspiel der Begegnung SpVgg Fürth – Borussia Neunkirchen in der Kleeblattstadt vor über 8.000 Zuschauern. Dabei bot Spieler Hans Keil eine so überzeugende Leistung, dass die Fürther ihn gleich abwerben wollten.
Am Schluss der Punkterunde stand der SVR ganz oben in der Tabelle und wurde somit - nur fünf Jahre nach seiner Gründung - C-Klassenmeister in der Gruppe Neustadt/Aisch.
Auf den Aufstieg allerdings musste schweren Herzens verzichtet werden. Die Entfernungen zu den einzelnen Spielen in der B-Klasse waren sehr groß und ohne Auto nur mühsam zu bewältigen. Und wer hatte damals schon ein Auto?
Im gleichen Jahr wurde das erste Sportheim errichtet. Die Bretterhütte - genannt Gifthütte - bot zwar wenig Platz, beherbergte dafür aber immerhin einen echten Flügel. Welches Sportheim konnte da schon mithalten? Damals wurde noch sehr viel gesungen und - egal ob nach Sieg oder Niederlage - meistens bis spät in die Nacht. Begleitet wurden die Sänger dabei am Flügel von ihrem 1. Vorstand Kurt Woge.

1956 wurde das erste große Pokalturnier auf eigenem Platz veranstaltet. Vor den Mannschaften aus Rohr, Großhabersdorf und Seligenporten wurden die Raitersaicher siegreicher Erster.
Nach dem ersehnten Wechsel von der Gruppe Neustadt in die Gruppe nach Nürnberg konnte nun endlich zu vielen Spielen mit dem Zug gefahren werden. Dies brachte eine große Erleichterung. Bereits im Jahr darauf wurde die Gifthütte in eine stabilere und größere Baracke ausgebaut.

1958 kam Ernst Kaburek, der das größte Talent in der Geschichte des SVR werden sollte, zusammen mit Georg Konopik von der Jugend in die 1. Mannschaft. Diesen Sprung schafften damals nur wenige. Ernst Kaburek stieg später mit dem Tuspo Roßtal in die damalige 2. und 1. Amateurliga, der heutigen Landesliga, auf.

Das Jahr 1959 brachte einen Wechsel der Vorstandschaft. Nach neunjähriger Amtszeit als 1. Vorstand stellte sich Kurt Woge nicht mehr zur Wahl. Mit Waldemar Zaus, dem damaligen 2. Vorstand, wurde ein würdiger Nachfolger gefunden. Er sollte die Geschicke des Vereins 21 Jahre lang leiten.

1964 wurde das traurigste Jahr in der Geschichte des Vereins. Auf der Heimfahrt von einem Freundschaftsspiel in Dietenhofen verunglückten Alfred Rock, Leonhard Schwarz und Waldemar Hirsch tödlich.

Nach weniger erfolgreichen Jahren wurde 1965 durch neue Spieler wie Ernst Kaburek, der vom Tuspo Roßtal zurück kam, Hermann Fleischmann, Georg Führer, Werner Witt und Helmut Rieß ein neuer Aufschwung verzeichnet. In diesen Jahren war unsere Reservemannschaft sehr erfolgreich. Sehr häufig halfen daher Spieler der Reserve in der 1. Mannschaft aus.

Beim Pfingstturnier 1966 konnte man dem damaligen Landesligisten Tuspo Roßtal im Endspiel mit Verlängerung ein 2:2 abtrotzen. Nach dem Verzicht des Tuspo, durch das Los eine Entscheidung herbeizuführen, war Raitersaich Pokalsieger.
Im gleichen Jahr wurde nun endlich das Sportheim für Umkleideräume und Duschen umgebaut.
Im Jahr darauf führte der traditionelle Vereinsausflug nach Berlin, wo man das Freundschaftsspiel gegen den Lichtenrader Ballspielclub gewann.
Diese Vereinsausflüge - jeweils verbunden mit einem Freundschaftsspiel - waren in dieser Zeit ein voller Erfolg und führten unter anderem nach Grainau, Neustift, Schruns, Sölden, Kaprun, Bezau und Helgoland.

1968 erzielte Ernst Kaburek im Spiel gegen den TS Fürth acht der insgesamt 13 Tore.

Das 20-jährige Jubiläum, das 1970 mit einem Turnier - erstmals mit sechs Mannschaften - und einem Bierzelt gefeiert wurde, wurde ein großer Erfolg.
Mangels Nachwuchs hatte in dieser Zeit keine Jugendmannschaft mehr existiert, doch 1971 konnte unter der Leitung von Ernst Konopik nun endlich wieder eine Jugendabteilung gegründet werden. Diese hat bis heute Bestand.

1975 wurde auf Betreiben und Initiative von Heinz Seidl und Ernst Konopik eine Alt-Herren-Mannschaft gegründet. Auch dieses Team besteht bis heute.
Das 25-jährige Bestehen wurde im selben Jahr mit einem Turnier und einem Festabend im Gasthaus Wißmüller gefeiert.

War man in den zurückliegenden Jahren nach oftmaligem Trainerwechsel sportlich weniger erfolgreich, erlebte der Verein in den Jahren 1976/1977 neuen Auftrieb.

1979 wurde das Sportheim durch den Anbau eines Jugendraumes erweitert und die sanitären Anlagen auf den heutigen Stand gebracht.

Das Jahr 1980 brachte einen Wechsel in der Vorstandschaft. Nach 21 Jahren als 1. Vorstand stellte sich Waldemar Zaus nicht mehr zur Wahl. Josef Ernst wurde von der Mitgliederversammlung zu seinem Nachfolger gewählt.
In diesem und im darauf olgenden Jahr konnten mehrere verdiente Spieler des SVR auf unserem Sportgelände geehrt werden.

1981 starb Heinz Seidl, der unermüdliche Motor der AH-Mannschaft, während eines Fußballspiels auf dem Sportplatz in Cadolzburg.

1982 wurde Ernst Kaburek für 900 Spiele für den SVR geehrt werden.

Ein Vorbau am Sportheim brachte 1983 den Zuschauern endlich ein Dach über den Kopf. Fortan konnten auch bei Regen die Spiele trockenen Hauptes beobachtet werden.

1984 führte der traditionelle Vereinsausflug nochmals nach Berlin.
Neben der Tradition der Pfingstausflüge sind seit langen Jahren zwei weitere Traditionen feste Bestandteile im Vereinsleben geworden. So treffen sich alljährlich an Himmelfahrt ehemalige Spieler beim so genannten Oldtimertreffen im Sportheim. Zudem erfreut sich das immer im November stattfindende Schafkopfrennen großer Beliebtheit.

Nach Jahren mit sportlichen Höhen und Tiefen wurden 1985 durch die intensive Nachwuchswerbung der damaligen Vorstände Siegfried Cerny und Karl-Heinz Bonk neue Impulse gegeben. Diese Bemühungen führten zur Gründung von Mannschaften der C-, E- und F-Jugend, die bis heute am Spielbetrieb teilnehmen.

An Pfingsten 1990 – zum Vierzigjährigen des SVR- wurde ein Fest mit Bierzelt, Musik und natürlich sportlichen Veranstaltungen gefeiert. Höhepunkt war das Spiel der Alt-Herrenmannschaft gegen die Meistermannschaft von 1968 des 1.FCN. Ergebnis dieses Spieles: 8:2 für den Club.
Das A-Jugendturnier am darauffolgenden Tag musste leider bei Dauerregen ausgetragen werden, was sich sowohl im Zuschauerinteresse als auch in der allgemeinen Stimmung negativ auswirkte. Den Abschluss des Festwochenendes bildete das 1.Mannschaft-Turnier. Hier erreichte der SVR das Endspiel gegen Ammerndorf, welches dann leider im Elfmeterschießen verloren wurde.
Dieses Fest war ein schöner Erfolg für den SVR, das nicht zuletzt von den vielen freiwilligen Helfern ermöglicht wurde.

Die E-Jugendmannschaft wurde in der Saison 1989/90 Meister in der Kreisgruppe 3. Im Rahmen des vorgenannten Festes wurde dieser Erfolg entsprechend gewürdigt, sowie auch bei der Sportlerehrung des Marktes Roßtal.

Im Sommer 1991 konnte mit einem Umbau des Sportlerheims begonnen werden. Das Gebäude wurde verlängert, teilweise unterkellert, eine neue Küche sowie Thekenanlage wurden geschaffen. Bis zur Fertigstellung im Jahre 1992 wurden unzählige Arbeitsstunden von freiwilligen Helfern geleistet, ohne die dieses Projekt niemals möglich gewesen wäre.
Noch im selben Jahr packte man weitere Aufgaben an. Es galt, ein neues Spielfeld und ein Kleinfeld zu erstellen. Hierzu war bereits vor einiger Zeit ein Stück Wald gekauft worden.

Im Jahre 1993 leistete man sich eine neue Flutlichtanlage.

Sportlich war die erste Mannschaft in den Jahren 1992/93 sowie 1994/95 recht erfolgreich. 1993 fehlten wenige Punkte zum direkten Aufstieg. 1995 wurde ein Relegationsspiel um den Aufstieg in die B-Klasse bestritten, welches leider in der Verlängerung verloren wurde.

Im Juli 1996 konnte bei herrlichem Wetter der neu erstellte Platz mit einem Turnier eingeweiht werden. Von acht Mannschaften belegte der SVR den vierten Platz.
Auch das Kleinfeld war fertig gestellt und konnte von den Junioren genutzt werden.

1997 gründete man den Förderverein SVR. Ziel und Zweck dieses Vereines sind die Förderung von Sport und Geselligkeit sowie von sportlichen Vorhaben und Projekten, die den SVR betreffen.
Da die geschaffenen Sportplätze natürlich auch erhalten und gepflegt werden müssen, beschloss man, einen Brunnen zu bauen. Im Juni 1998 konnte dieser in Betrieb genommen werden.

In den Jahren 1990 - 1998 konnten Werner Herbst für 800 Spiele, Kurt Zimmermann für 600 Spiele und Thilo Schenk für 500 Spiele vom SVR, sowie auch vom Markt Roßtal im Rahmen der Sportlerehrung geehrt werden.

Ein besonderes Jubiläum feierte der Schiedsrichter und treue Freund des Vereins, Bruno Steidl, im Jahre 1999. Er wurde von der Schiedsrichtergruppe Zirndorf für 40 Jahre Schiedsrichterdienst geehrt.
Sehr erfolgreich spielten in der Saison 1998/99 die D 7-Junioren, die Meister in der Kreisgruppe 1 wurden. Dieser Erfolg wurde auch bei der Sportlerehrung durch den Markt Roßtal gewürdigt.
Bei der 1. Mannschaft war es durch den großen Einsatz von Spielleiter Bernhard Kießling und 1. Vorstand Franz Hammerschick möglich, sechs neue Spieler, mancher davon höherklassig, für den Verein zu gewinnen. Man hatte sich den Aufstieg zu Ziel gesetzt.

Das Jahr 1999 begann dann auch sehr erfolgreich, die Mannschaft kam in die Endrunde der Hallenkreismeisterschaft Nürnberg./Fürth und erreichte einen sensationellen sechsten Platz. Auch in der Presse wurde über diesen tollen Erfolg berichtet. Die Saison 1998/99 endete mit dem 3. Tabellenplatz. Es wurden zwei Relegationsspiele um einen freien Platz in der Kreisklasse ausgetragen. Der SVR konnte zwar zwei Siege verbuchen, trotzdem blieb der Aufstieg verwehrt, da kein Platz in der Kreisklasse frei wurde. Wieder einmal fehlte das letzte Quentchen Glück zum Aufstieg.

Dieses Quentchen kam schließlich endlich im Jahr 2000. Denn von einem eigentlich aussichtslosen dritten Tabellenplatz am Jahresbeginn startete man ohne weitere Niederlage durch auf Platz eins. Das bedeutete - nach 1955 - den zweiten Meistertitel für die erste Mannschaft und damit den Aufstieg in die Kreisklasse.

So gab es in diesem denkwürdigen Jahr gleich doppelten Anlass zum Feiern: den Aufstieg und das 50-Jähriges Vereinsjubiläum.
Dieses feierte man an Pfingsten mit einem Festzeltbetrieb und zahlreichen Gästen aus Sport und Politik. Dass das Freundschaftsspiel der Altherrenmannschaft gegen die Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg knapp mit 1:10 verloren wurde, tat der Stimmung keinen Abbruch. Schließlich holte sich die 1. Mannschaft den Sieg beim Jubiläumsturnier.

Die sportlichen Bedingungen verbesserte man im Jahr 2001 durch den Einbau einer Drainage auf dem A-Platz – finanziell versuchte man das ab dem Jahr 2001 durch Bandenwerbung. Hierfür konnten elf Werbeträger gewonnen werden. Um für alle Juniorenklassen Mannschaften melden zu können, gründete der Verein im Jugendbereich eine Spielgemeinschaft mit dem SV Großweismannsdorf.

Ein tragisches Ereignis prägte das Jahr 2002: In der Nacht von Samstag, 24., auf Sonntag, 25. Augst, wurde das Sportheim ein Raub der Flammen. Im Hinblick auf dieses tragische Ereignis erklärte sich der 1.Vorstand, Franz Hammerschick, entgegen seiner Aussage in der Jahreshauptversammlung bereit, bei den Neuwahlen im Januar wieder als Vorstand zur Verfügung zu stehen. Auch die Anteilnahme anderer Vereine und Privatpersonen war riesengroß. Der Tuspo Roßtal bot an, seine Plätze und sonstigen Einrichtungen mitzubenutzen. Günther Leberer stellte einen WC- sowie einen Duschwagen zur Verfügung, die Buttendorfer Kärwaboum liehen ebenfalls einen WC-Wagen aus. Der SV Großweismannsdorf sicherte zu, dass der Trainings- und Spielbetrieb für die Junioren ab der D-Jugend dort abgewickelt werden kann.

Auch der Markt Roßtal sagte seine Unterstützung für einen schnellen Neuanfang zu und versprach eine schnelle Erteilung der Baugenehmigung. Bis es so weit war, arrangierte man sich mit einer Übergangslösung in Form von Miet-Containern. Ab Mitte September begann der „reguläre“ Betrieb in der neuen Behausung.

Bereits im September stellte der Vorstand den Bauplan für einen Sportheimneubau vor. Nach lebhafter Diskussion erfolgte ein einstimmiger Beschluss. Am 30. Oktober startete der Baubeginn, die Grundsteinlegung erfolgte durch Bürgermeister Max Gaul am 7. November, gut einen Monat spatter konnte schon Richtfest gefeiert werden. Bis Ende 2002 wurden von 75 freiwilligen Helfern über 4000 Arbeitsstunden geleistet.

Diese waren auch 2003 fleißig. Die stolze Statistik: 113 freiwillige Helferinnen und Helfer ackerten in ihrer Freizeit 13.187 Stunden für den Neubau des Sportheims. Bei der  Juniorenweihnachtsfeier war es dann endlich so weit: der niegelnagelneue Bau konnte zum ersten Mal genutzt werden.

Die offizielle Einweihung des neuen Sportheims fand am 3. Juli 2004 mit der damaligen Landrätin Gabriele Pauli, Bürgermeister Max Gaul, zahlreichen Markträten, Vertretern der katholischen und evangelischen Kirchen sowie der Nachbarvereine mit einem rauschenden Fest statt. Für ein Benefizspiel zu Gunsten der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) stellte der Verein gerne seinen Platz zur Verfügung. Eine Mannschaft aus den drei Roßtaler Vereinen trat dabei gegen eine Promimannschaft des 1.FCN an.

2005 wurde aus sportlicher Sicht leider das erste große negative Stück Geschichte geschrieben: Die 1. Mannschaft stieg trotz eines Trainerwechsels (Giovanni Selce ersetzte im Februar Peter Wießmeier) in der Saison 2004/05 aus der Kreisklasse ab. Somit befand sich der SV Raitersaich wieder in der untersden Klasse des Fußballs, der A-Klasse. Erfreulich dagegen. Die Altherrenmannschaft stieg gleich im ersten Jahr der Teilnahme an einer Verbandspunkterunde in die Kreisklasse auf. Im Jugendbereich konnte mit dem SV Großweismannsdorf und dem Tuspo Roßtal erstmals eine Spielgemeinschaft bei den C-Junioren (nur Großweismannsdorf) und A-Junioren gebildet werden.

Gleich in ihrer ersten Saison als Spielgemeinschaft holte die C-Jugend den Meistertitel in der Kreisgruppe 6.

Im Januar 2007 trat Karl-Heinz Bonk die Nachfolge von Franz Hammerschick an,der nach elf Jahren berufsbedingt sein Amt als erster Vorsitzender abgab. Über Privatdarlehen seiner Mitglieder finanzierte der Verein die Installation einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung. Mit dem Verlegen des Bodenbelags im Dachgeschoss war nun auch die Innenausstattung des neuen Vereinsheims abgeschlossen.

Und auch sportlich gab es Erfolg zu vermelden: Die 2. Mannschaft wurde mit elf Punkten Vorsprung souverän Meister und konnte diesen Erfolg im Folgejahr sogar wiederholen.

2009 zog die 1. Mannschaft endlich nach. Nach drei vergeblichen Versuchen gelang im ersten Trainerjahr von Thomas Eckert der Wiederaufstieg in die Kreisklasse: Diese Truppe erreichte den ersten Platz mit zehn Punkten Vorsprung. Was zusätzlich zu erwähnen ist, dass man auch der beste Meister aller 10 (!!!) A-Klassen im Raum Nürnberg/Ansbach wurde.

Nachdem der Aufstieg vorzeitig feststand, wurde jeder erneute Sieg mit einer improvisierten Aufstiegsfeier zelebriert. Das verlangte sowohl Zuschauern als auch Aktiven sowie der Stereoanlage(Totalausfall nach Überhitzung) das Äußerste ab. Die offizielle und damit endgültige Aufstiegsfeier fand am 24. Mai statt.

Die 2. Mannschaft ließ sich allerdings nicht lumpen und wurde ebenfalls Meister - zum dritten Mal in Folge.

Mit dem Erreichen des Halbfinales beim Toto-Pokal in der Saison 2009/2010 beeindruckte die 1. Mannschaft ihre Zuschauer und Gegner. Auf dem Weg zum Halbfinale wurden mit ASV Fürth (Bezirksliga, 3:1), ASV Zirndorf (Bezirksoberliga, 2:0 i.E.), FSV Stadeln (Bezirksoberliga, 3:2) und im bezirksübergreifenen Viertelfinale SF Laubendorf (5:0) einige höherklassige Mannschaften ausgeschaltet. Im Halbfinale war dann leider Schluss und das Pokalmärchen endete. Der SVR unterlag mit 0:5 dem Bezirksligisten und späteren Pokalgewinner TSV Burgfarrnbach.

Was sich in den Pokalspielen schon andeutete, spiegelt sich in der folgenden Kreisklassen-Saison 2009/10 wieder: Die erste Mannschaft schaffte als Aufsteiger letztendlich die souveräne Meisterschaft (9 Punkte Vorspung!) und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisliga! Das war bis dahin der größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte. Durch den Durchmarsch, was auch auf den Aufstiegstshirt ("Durchmaschiert!") zu lesen war, ging das Märchen weiter ...

Die zweite Mannschaft spielte in der höheren Liga ebenfalls sehr erfolgreich und erreichte einen sehr guten 3.Platz.